Amalgamentfernung beim Zahnarzt
Amalgam kennt man umgangssprachlich auch unter der Bezeichnung „Plombe“. Genauer betrachtet versteht man darunter eine Zahnfüllung, welche aus Quecksilberlegierungen besteht. Diese Art der Zahnfüllung hat in der heutigen Zeit keinen guten Stand in der Bevölkerung mehr. Das liegt vor allem daran, dass Amalgam immer häufiger mit gesundheitlichen Problemen und kosmetischen Unzulänglichkeiten in Verbindung gebracht wird. Und das schadet einem Ruf natürlich im hohen Maß.
Die gesundheitlichen Bedenken hängen mit dem Material von Amalgam zusammen. Das dort eingesetzte Quecksilber hat einen zu hohen Anteil und steht mit Toxinen in Verbindung, die den Körper nachhaltig schädigen können. Aus diesem Grund wird heutzutage verstärkt zu anderen Methoden gegriffen, um den Zahn mit einer Füllung zu versorgen. Doch dazu muss erstmal die alten Amalgam-Füllungen aus dem Mund entfernen.
Nachteile von Amalgam-Füllungen
Wie schon bereits erwähnt, sind mit Amalgam-Füllungen einige Nachteile verbunden. Das Quecksilber im Amalgam ist sehr umstritten. Was an Haltbarkeit an Amalgam gewonnen wird, muss der Zahnpatient oft mit gesundheitlichen Risiken einbüßen. Besonders einige Beschwerden werden oft mit den Amalgam-Füllungen in Verbindung gebracht: Menschen die an Migräne leiden, neigen mit Amalgam zu einem noch häufigeren Auftreten von Kopfschmerzen. Auch Depressionen und Sehstörungen können hervorgerufen werden. Jahrelange wissenschaftliche Studien konnten aber nicht beweisen, dass Amalgam wirklich der direkte Auslöser der zahlreichen mit der Füllung assoziierten Beschwerden ist. Dass es nicht so ist, konnte aber auch nicht bewiesen werden. Es ist also immer sinnvoll, diesen Füllungen kritisch gegenüber zu treten, vor allem dann, wenn man eh schon empfindlich auf Umwelteinflüsse reagiert.
Alternativen zu Amalgam-Füllungen
Verschließt man sich gänzlich vor Amalgam-Füllungen, muss man natürlich seinen Zähnen zuliebe nach alternativen Zahnfüllungen suchen. Dank der modernen Medizin, gibt es diese auch. Gold- und Keramikfüllungen werden momentan immer beliebter. Und das aus unterschiedlichen Gründen. Diese Füllungen sind besonders hart und damit auch besonders haltbar. Eine Goldfüllung kann bei guter Pflege beispielsweise bis zu 30 Jahre halten. Amalgam hingegen meistens nur bis zu 10 bis 15 Jahren. Gold- und Keramikfüllungen werden zudem nicht mit den Beschwerden in Verbindung gebracht, die Amalgam zugerechnet werden. Allerdings ist hier auch darauf zu achten, dass die Alternativen zu Amalgam wesentlich teurer sind und Amalgam meistens zumindest von der Krankenkasse übernommen wird. Ganz im Gegensatz zu Gold- und Keramikfüllungen. Dennoch sollte einem die eigene Gesundheit wichtiger sein als der Inhalt der Geldbörse. Und Gold- und Keramikfüllungen machen optisch auch wesentlich mehr her als Füllungen aus Amalgam.
Amalgamentfernung beim Zahnarzt
Hat man sich erstmal gegen die Amalgam-Füllung und sich gleichzeitig für Alternativen entschieden, bleibt die Frage, was nun mit den noch bestehenden Amalgam-Füllungen im Mund passiert. Viele Fragen werden dem Einzelnen spätestens an dieser Stelle im Kopf herumgehen. Doch da kann man sich ganz auf den eigenen Zahnarzt verlassen. Er kennt sich damit voll und ganz aus und steht jedem vor einer Amalgamentfernung mit Rat und Tag beiseite. Nur keine Angst vor einer ausführlichen Fragerunde, es geht hier schließlich um die eigenen Zähne! Bei der Amalgamentfernung ist es erstmal sehr wichtig, dass der Patient bei der Behandlung keine Amalgampartikel verschlucken kann. Der Patient spült seinen Mund mit einer schwefelhaltigen Mundspülung gründlich aus und bekommt dann im Anschluss ein Kofferdam angelegt. Damit vom Patienten kein Quecksilberdampf eingeatmet werden kann, bekommt er eine Sauerstoff-Nasensonde angelegt. Die goldbedampfte Atemschutzmaske gilt als zusätzliche Schutzmaßnahme. Auch die Schutzbrille für den Patienten steht bei der Amalgamentfernung auf der Agenda. Die Quecksilberdämpfe werden während der Behandlung durch eine spezielle Methode sicher abgesaugt. Ein Einmetall-Hartmetallbohrer bohrt das Amalgam auf. Mittels einer starken Wasserkühlung wird zusätzlich verhindert, dass das Amalgam zu heiß wird und schädliche Dämpfe entstehen können. Im Mundraum selbst erfolgt eine stete Absaugung, die höchste Sicherheitsstufe wird eingehalten. Die Amalgam-Füllungen werden in wenige große Abschnitte geteilt und aus dem Mund genommen. Die unter dem Amalgam oft vorhandenen Zementfüllungen, werden ebenfalls beim Entfernen berücksichtigt. Nachdem das Amalgam entfernt wurde, wird der Mundraum sehr gründlich ausgesprüht. Wieder wird das Ausspülen mit der schwefelhaltigen Lösung veranlasst. Und auch die medizinische Aktivkohle muss im Anschluss getrunken werden. Danach ist die Amalgamentfernung abgeschlossen und das neue Füllen der Zähne kann begonnen werden. Entweder mit provisorischen oder endgültigen Füllungen.