Das Neugeborene Baby
Das Element des Baby in den ersten neun Monate – Wasser. Gerade mal zehn Wochen nach der Zeugung paddelt das kleine Wesen – es ist von Kopf bis Fuß etwa zwei Zentimeter groß – schon mit den Händen im Fruchtwasser. Es spürt den sanften Widerstand der Flüssigkeit, es liegt weich auf dem Wasserpolster, es wird fast wie in Schwerelosigkeit getragen. In der „Raumkapsel“ Ihres Babys ist es immer 37 Grad warm.

Ganz egal, ob Junge oder Mädchen
Etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche ist das Gehör Ihres Babys entwickelt. Im Bauch gibt es viel „Futter“ für die Ohren: das Rauschen Ihres Blutes durch die großen Gefäße, das Gluckern und Glucksen in Magen und Darm, das Wummern Ihres Herzschlags. Geräusche von draußen sind immer überlagert vom Klangteppich im Bauch. Selbst wenn Sie schlafen, wird Ihr Kleines geschaukelt. Ihr Plusschlag ist als leises Zittern spürbar. Treppensteigen, Spazierengehen – intensive Anschubser für die „Babyschaukel“.
Nicht nur Nahrung, auch Sauerstoff fließt über die Nabelschnur ununterbrochen zu Ihrem Baby hin. Es kennt keine Atemnot. Das Blut des Ungeborenen ist immer annähernd gleich mit Sauerstoff gesättigt. Sein Kreislauf funktioniert noch „umgekehrt“ – das sauerstoffreiche Blut aus der Nabelschnur fließt zum Herzen hin, wird von dort durch den Babykörper gepumpt, die große Bauchschlagader bringt dann das Blut zum Auffrischen an die Mutter zurück.
Die Beine angezogen, das Köpfchen passgenau im Becken – in den letzten Wochen vor der Geburt kann sich Ihr Baby nicht mehr raumgreifend bewegen. Das Kleine sitzt wie ein Küken im Ei. Es ist eine warme, geschützte Enge. Körperkontakt rundum.
Baby benötigt bald einen Babystuhl
Ab ca. dem 6. Monat kann Ihr Baby ganz alleine sitzen. Zwar noch nicht lange, aber doch für einige Zeit. Jetzt sollten Sie dies unterstützen und gerade zu Frühstück, Mittagessen und Abendessen das Baby mit an den Tisch setzen.
Anfangs geht das noch auf Ihrem Schoß, aber man sollte dann damit starten dem Kind zu zeigen, dass es auch einen eigenen Stuhl für es gibt. Der Baby-Hochstuhl ist das ideale Mittel dem Kind auch die Freude am Essen und der Gemeinsamkeit in der Familie zu geben. Zusammen mit Mama und Papa am Tisch.
In der Sonne liegen oder einen Winterspaziergang machen
Im Mutterleib wird Ihr Kind gleichmäßig versorgt. Erst gegen Ende der Schwangerschaft übt der Magen, wie sich voll und leer anfühlen: Das Kleine trinkt Fruchtwasser und scheidet es wieder aus. Aber Hunger? Unbekannt. Die Rundumversorgung kennt keine Pause. Auch wenn Ihr Baby schläft, pumpt Ihr Herz beständig Nahrung zu ihm hin. Und auch wenn Sie schlafen, nimmt sich Ihr Kleines, was es braucht.
Gleich nach der Geburt geht es Ihrem Baby wie einem Sportler nach einer großen Anstrengung. Erst einmal braucht es Ruhe und nicht gleich etwas zu essen. Und doch ist es wichtig, dass Sie Ihr Kleines schon im Kreißsaal zum ersten Mal an die Brust legen. In den ersten ein bis zwei Stunden nach der Geburt ist das Saugbedürfnis beim Baby besonders ausgeprägt. Wenn es jetzt nuckelt, fasst es gleichzeitig Vertrauen in die Welt – da ist Mama, die mich weiter nährt.
Das Baby erblickt die Welt
Auf der Welt angekommen, spürt Ihr Baby zum ersten Mal Luft auf der Haut. Stellen Sie sich vor, wie es ist, nach langem Schwimmen in warmem Wasser an Land zu gehen – so ähnlich fühlt sich Ihr Kleines an seinen ersten Lebenstagen. Die warme Hülle istweg! Deshalb wird das Baby gleich nach der Geburt mit vorgewärmten Tüchern bedeckt. Warten Sie bitte ein bisschen mit dem Auspacken. Das Baby braucht etwa eine Stunde, bis es die Luft auf der Haut gut verträgt.
Auf der Welt ist es für das Neugeborene laut. Und zugleich ungewohnt still. Stimmen, Türenknallen – alles dringt ohne Filter ans Babyohr, und dann ist plötzlich alles ruhig. Für Neugeborene kann das beängstigend sein, weil sie an Geräsche gewöhnt sind. Deshalb lieben sie es auch so, auf Mamas oder Papas Bauch zu schlafen und wieder den Herzschlag zu spüren.Sie mögen die „Unruhe“ des Familienlebens viel lieber, als abgeschirmt in einem stillen Zimmer zu liegen
Schon wenn das Köpfchen geboren ist, Nase und Mund frei sind, holt das Baby zum ersten Mal Luft: In diesem Augenblick werden die Weichen im Kreislauf umgelegt,die Lungen entfalten sich und bringen von nun an den Sauerstoff ins Blut. Regelmäßig atmen ist eine Kunst, die Ihr Baby noch üben muss. Gerade im Schlaf schnauft es oft ganz flach und leise. Und japst dann heftig nach Luft, wenn es mehr Sauerstoff braucht.
Baby versteht die Welt noch nicht
Auf der Welt hat Ihr Baby von einem Augenblick zum anderen viel Raum um sich. Es breitet die Arme aus und stößt nirgendwo an. Es streckt die Beine, kein strammer Widerstand. Freier Raum über dem Köpfchen statt einer knöchernen Kapsel. Die neue Freiheit kann Ihr Baby irritieren. Deshalb beruhigt es sich am besten,wenn Sie es fest in den Armen halten. Viele Babys werden auch ruhiger, wenn sie ein dünnes Mützchen tragen. Nicht nur wegen der gewohnten Wärme: Eine Hülle um den Kopf gibt ihnen Halt. Manche Babys suchen diesen Halt so sehr, dass sie mit aller Kraft im Bettchen nach oben robben – sie zwängen sich ans Korbgeflecht vom Stubenwagen oder an die Bettstäbe. Es dauert etwa sechs Wochen, bis sie sich das „Beckengefühl“ nicht mehr zurückholen.
Als Neugeborenenperiode bezeichnet man die ersten 4 Lebenswochen eines Babys. Diese ersten 4 Wochen sollten – wenn möglich – mit viel Ruhe angegangen werden, damit sowohl Ihr Kind, als auch Sie selbst Zeit haben, sich an das neue, gemeinsame Leben zu gewöhnen.
Muten Sie sich und Ihrem Kind nicht zu viel zu: Machen Sie sich immer klar, dass Ihr Baby die letzten 9 Monate in einer akustisch und visuell abgeschirmten Welt gelebt hat und starke Reize wie grelles Licht und Lärm nicht gewohnt ist. Viele Informationen finden Sie auf unserer Seite Babykurs.org
Der Körper eines Babys entspricht nicht dem eines kleinen Erwachsenen!
9 Monate lang befand sich Ihr Baby in einem gleichwarmen und feuchten Medium, wurde über die Nabelschnur mit Nahrung und Sauerstoff versorgt. Nach der Geburt verändert sich vieles: Plötzlich soll das Baby atmen, trinken und muss sich außerdem an die wechselnde Außentemperatur gewöhnen. Wenn Sie die Besonderheiten des Neugeborenen-Körpers beachten, helfen Sie Ihrem Baby, sich in der neuen Welt zurechtzufinden.
Neugeborene können bereits sehen, auch wenn ihr Sehvermögen noch unvollständig ist. Sie nehmen unterschiedliche Helligkeiten wahr und erkennen bereits Formen und einige Farben. Am schärfsten sehen Neugeborene auf eine Distanz von ca. 20 cm.
Interessanterweise haben Untersuchungen gezeigt, dass dies die Entfernung ist, die Erwachsenen automatisch wählen, wenn sie mit einem Baby sprechen. Sie müssen also kein Maßband zur Hand nehmen, um mit Ihrem Baby zu sprechen – verlassen Sie sich ganz auf Ihren Instinkt!