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Sind Französische Bulldoggen Kampfhunde?

Ich kann alle Interessenten der Rasse „Französische Bulldogge“ beruhigen – Bullys sind KEINE Kampfhunde. Da ich die Bezeichnung Kampfhund etwas unfreundlich, bzw. unfair den Tieren gegenüber finde, nutze ich für den weiteren Artikel die Bezeichnung „Listenhund“.

Der Kauf und die Anschaffung eines Tieres, insbesondere eines Hundes verlangt ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein sowie viel theoretische Vorbereitung. Bevor wir unsere Maya abgeholt haben bzw. bevor wir uns Gedanken zum Thema „Hund im Haushalt“ gemacht haben, haben wir viel darüber gelesen und intensiv besprochen, ob wir die Verantwortung tragen können und wollen und ob wir den notwendigen Verzicht auf uns nehmen wollen. Wenn ich von Verzicht spreche, meine ich beispielsweise spontane Kurzurlaube oder lange Besuche auf Feiern etc. Der Hund ist nicht überall willkommen und darüber sollte man sich im Klaren sein.

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Anschaffung einer Französische Bulldogge

Die Anschaffung einer Französischen Bulldogge erfordert hier jedoch bei weitem nicht so viel Gedanken wie die Anschaffung eines gelisteten Kampfhundes. Bitte sehen sie diesen Beitrag also nicht als Warnung oder Versuch sie davon abzuhalten, sich einen gelisteten Hund anzuschaffen. Interessenten sollen in ihrem Vorhaben bestärkt und Spontankäufer belehrt werden. Auf diesem Weg kann vermieden werden, dass diese Tiere kurz nach dem kauf in Tierheime vermittelt werden. Denn die Vermittlung von Listenhunden über die Tierheime ist unheimlich zäh und in den meisten Fälen werden diese Tiere ihr restliches Leben in Zwingern verbringen, da die landläufige Meinung eben NUR den Kampfhund sieht.

Was muss bei Listenhunden beachtet werden?

Listenhunde unterteilen sich in 2 zentrale Kategorien. Hunde der Kategorie I sind American Staffordshire Terrier, Pit bull Terrier, Staffordshire Bull Terrier, Tosa Inu swie Kreuzungen mit oder von diesen rassen dürfen im Regelfall nicht gehalten werden. Die zuständigen Behörden stellen für Hunde dieser Kategorie in den meisten Fällen (nahezu nie) keine Genehmigung aus. Die Tiere werden demnach im Welpenalter direkt ins Tierheim verbracht und gehen fristen dort ein sehr eintöniges, rasseuntypisches Leben.

In der Kategorie II befinden sich Listenhunde die gehalten werden dürfen. Hierfür ist es notwendig, dass der gemeinde ab dem 6. Lebensmonat ein vorläufiges Gutachten und mit dem 18. Lebensmonat ein endgültiges Gutachten vorlegt werden muss.

Fazit

Das Thema dieses Artikels war, ob Französische Bulldoggen Kampfhunde sind oder nicht. Die Bezeichnung Bulldogge lässt unwissende Bürger denken, es stecke aggressives Potenzial im Bully. Alle Besitzer dieser rasse werden nun ein Schmunzeln auf den Lippen haben. Seien sie sich dessen bewusst, dass das Wesen ihres Hundes wesentlich von der Erziehung und ihrem Umgang mit dem Tier abhängt, der Bully jedoch ist keinesfalls ein Kampfhund und somit auch NICHT gefährlich.

Bully zieht beim Spazieren an der Leine

Die Leinenführigkeit bei der Französischen Bulldogge ist ein Thema für sich. Die Problematik dabei besteht eigentlich darin, dass wir zulassen, dass sich die Hunde selber beibringen, dass das Ziehen an der Leine bedeutet, dass es weiter voran geht. Dies ist dem geschuldet, dass zumeist bereits im Welpenalter damit begonnen wird, den Hund an der Leine zu führen. Da für Junghunde und besonders für Bullys alles interessant ist muss natürlich auch an allem geschnuppert werden. Weil jedoch Leinen im Welpenalter meist nicht länger sind als 1m, muss zum Erreichen des Ziels an der Leine gezogen werden – und als verantwortungsbewusste und stolze Welpenbesitzer will man doch auch nicht, dass der kleine Kerl sich was tut, also gibt man nach. Aus diesem Mechanismus lernen die Hunde, dass sie durch Leinenzug stets an ihr Ziel kommen. Sollten Sie also den gleichen Fehler wie alle anderen Hundebesitzer gemacht haben, folgt nun die Anleitung, wie Sie ihren Hund durch regelmäßiges Training in kürzester Zeit zur Leinenführigkeit erziehen können.

Be a tree…

Bei der Recherche für diesen Artikel bin ich über einen sehr lustigen Foreneintrag gestolpert, der die nachfolgende Strategie als „be a tree“-Strategie betitelte. Im Grunde gehen Sie wie folgt vor. Wenn Sie mit ihrem Hund unterwegs sind und die Leine spannt sich, weil ihr Hund schneller will als Sie, dann bleiben Sie stehen und verhalten sich ruhig. Das kann zu Beginn etwas Geduld erfordern, aber mit der Zeit wird ihr Hund merken, was er zu tun hat. Wenn der Hund merkt, dass es nicht voran geht wird er zu Ihnen kommen um zu sehen was los ist. In dem Moment loben Sie ihn ausgiebeig und gehen weiter – wichtig hierbei ist, dass Sie keinesfalls an der Leine rucken oder den Hund zurückziehen – er muss von allein auf Sie zukommen. Beim Weitergehen ist zu beachten, dass Sie nun in die genau entgegengesetzte Richtung laufen wie zuvor. So merkt der Hund, dass Sie die Richtung vorgeben und nicht er. Sollte der Hund wieder ziehen, wiederholen Sie die Prozedur solange, bis er es gelernt hat.

Nach kurzer Zeit wird Ihr Hund automatisch bei Spannung der Leine langsamer werden und zu Ihnen zurückkommen, da er nun mitbekommen hat, dass es sich keinesfalls lohnt an der Leine zu ziehen. Empfehlenswert für diese Übung ist im Übrigen ein Brustgeschirr , da Hunde die stark an der Leine ziehen sich besonders in jungen Jahren durch das Halsband am Kehlkopf und Hals verletzen können. Beachten Sie bitte, dass Sie Ihrem Bully vor Beginn der Übung die Möglichkeit geben sich richtig auszutoben. So machen Sie es sich und Ihrem Hund leichter – auch sein Geschäft sollte er bereits verrichtet haben. Eine ruhige Übungsumgebung für den Anfang ohne viel Ablenkung ist ebenfalls von Vorteil.

Was sollte man NICHT machen

Natürlich kann man auch bei dieser Übung viele Fehler machen. Einige davon möchte ich Ihnen kurz mitteilen. Achten Sie stets darauf, dass Sie dem Hund nicht zu viel zumuten. Das Ziehen an der Leine ist seinerseits keinesfalls böse oder provozierend gemeint, auch wenn man das manche Male denken könnte. Bleiben Sie ruhig und fangen Sie nicht an ihn an der Leine durch die Gegend zu ziehen oder ihn damit zu schlagen. So lernt er, dass die Leine ihm Schmerzen und Unbehagen zufügt, das bekommt man nur sehr schwer wieder raus. Auch sollten Sie vermeiden während der Trainingseinheiten mit ihrem Hund zu schimpfen. Schreien Sie ihn nicht an, sondern sprechen Sie in einem normalen ruhigen Ton mit ihm. Wenn er an der Leine zieht, bleiben Sie stehen und locken Sie ihn nicht zu sich. Der Hund muss von alleine kommen, nur so lernt er zu 100% den Sinn dieser Übung. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil dieser Übung ist die Leine die Sie verwenden. Flexileinen bieten sich für diesen zweck nicht an, da der Hund somit lernt, dass wenn er zieht er weiter nach vorne kommt. Eine 2m lange Leine aus PVC oder Leder ist hierbei viel besser geeignet.

Alles was Sie jetzt noch benötigen ist viel Ausdauer und Übung – und verzweifeln Sie nicht, falls es ihr Vierbeiner nicht sofort versteht – er ist auch nur ein Hund.

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